Schon wieder fallen Schüsse, als ein Gerichtsvollzieher
vor einer Wohnung steht. Der Mann wird im hessischen Obertshausen
schwer verletzt. Er ist nicht das erste Opfer, das im Dienst
unvermittelt attackiert wird.
Ein 67-Jähriger hat am Freitag in Obertshausen bei Offenbach auf
einen Gerichtsvollzieher geschossen. Der Mann und einer seiner Begleiter
wurden dabei schwer verletzt. Ein weiterer Begleiter erlitt ein
Knalltrauma.
Die genauen Hintergründe und das Motiv des Mannes müssen laut Polizei noch ermittelt werden.
Die beiden Schwerverletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht,
schweben der Polizei zufolge aber nicht in Lebensgefahr. Der mutmaßliche
Täter sei in seiner Wohnung vorläufig festgenommen worden und habe eine
leichte Kopfplatzwunde davon getragen. Auch er wurde ins Krankenhaus
eingeliefert. Ob der Schütze ohne Vorwarnung feuerte, war zunächst
unklar. «Die Verletzten sind noch nicht vernehmungsfähig», sagte ein
Polizeisprecher.
Die Tat ereignete sich kurz vor 9.00 Uhr im Eingangsbereich der
Wohnung des Mannes in einem Mehrfamilienhaus. Möglicherweise stand nach
Angaben der Polizei eine Zwangsräumung bei dem Deutschen vor. Unklar sei
noch, ob der Mann einen Waffenschein habe.
Zwangsvollstrecker werden immer wieder Opfer von Gewaltattacken. In
Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) schoss 2016 ein älterer Mann einem
Gerichtsvollzieher in den Kopf. In Nordrhein-Westfalen goss im April
vergangenen Jahres eine Frau einem Gerichtsvollzieher eine ätzende
Flüssigkeit ins Gesicht.